Para-Dressurreiterin vom RV Blücher Sevelen triumphiert im niederländischen Ermelo – Erstes Mannschafts-Gold für Deutschland

Das war spannend bis zum Schluss! Am Ende jubelte das deutsche Team der Para-Dressurreiter bei den Europameisterschaften im niederländischen Ermelo über eine historische Premiere: Mit Heidemarie Dresing und Poesie, Regine Mispelkamp und Pramwaldhof’s Bayala, Isabell Nowak mit Siracusa OLD und Melanie Wienand mit Lemony’s Loverboy holte die Equipe erstmals Mannschafts-Gold in der Para-Dressur – ein Meilenstein in der deutschen Reitsportgeschichte.

„Das ist schon toll, dass es so geklappt hat, wie wir es erhofft haben, und alle Pferde auf den Punkt ihre Top-Leistung bringen konnten“, freute sich Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer. Am Ende war es denkbar knapp: Mit 224,454 Punkten lag Deutschland hauchdünn vor den Niederlanden (223,362) und Dänemark (221,974).

Gold von Anfang an im Blick – aber Spannung bis zuletzt
Den Auftakt hatte Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) gemacht. Mit ihrer Fürstenball-Tochter Poesie setzte sie in der Grade-II-Prüfung mit 77,533 Prozent gleich die Bestmarke. Danach folgte die für den RV Blücher Sevelen startende Regine Mispelkamp mit ihrer Oldenburger Stute Pramwaldhof’s Bayala. Das Paar, das schon in der Einzelwertung Gold geholt hatte, steigerte sich erneut und ritt mit 74,105 Prozentpunkten auf Rang zwei der Grade-V-Prüfung.

„Regine hat ihre ganze Prüfungsstärke ausgespielt und sich nochmal gesteigert“, lobte die Bundestrainerin. Auch für die zehnjährige Stute von Barrosso – Self Made war es das erste große Championat – und gleich ein Triumph.

Die Spannung blieb bis zur letzten Prüfung
Da in Grade IV keine deutsche Reiterin am Start war, hätten die Briten oder Dänen rechnerisch noch vorbeiziehen können. Doch am Ende reichte es – und Deutschland schrieb mit der ersten Mannschafts-Goldmedaille Para-Dressur-Geschichte.

Doppel-Europameisterin aus Sevelen
Für Regine Mispelkamp vom RV Blücher Sevelen war es eine EM der Superlative. Schon in der Einzelwertung hatte sie Gold gewonnen, nun folgte in der Kür der zweite Streich. Mit einer harmonischen, technisch anspruchsvollen Vorstellung auf Pramwaldhof’s Bayala erzielte sie 77,700 Prozentpunkte und ließ die Konkurrenz klar hinter sich.

„Das war wieder sehr, sehr schön – ein richtiger Gänsehaut-Moment, als Regine in der Trabverstärkung auf die Richter zu ritt“, schwärmte Bundestrainerin Fütterer-Sommer.

Damit beendet Mispelkamp die Europameisterschaft mit zwei Goldmedaillen in den Einzelprüfungen sowie Mannschaftsgold – ein doppelter Grund zum Feiern in Sevelen.

Fünfmal Gold für Deutschland
Auch Heidemarie Dresing glänzte mit zwei Einzel-Goldmedaillen. Gemeinsam mit Mispelkamp, Nowak und Wienand machte sie Deutschland zur überragenden Nation dieser Europameisterschaft. Mit insgesamt fünf Goldmedaillen setzte die deutsche Equipe ein Ausrufezeichen und übertraf alle Erwartungen.

„Wir hatten uns schon die ein oder andere Medaille erhofft, aber das hier ist einfach unglaublich“, zog Bundestrainerin Fütterer-Sommer Bilanz.